Engelsnacht – Lauren Kate

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(gerade so) 3/5
445 Seiten
Verlag: cbt Verlag
Gebundene Ausgabe (nur noch gebraucht)

Taschenbuch: 8,99€
Kindle: 7,99€

„Daniel schüttelte sich drüben auf dem Felsen das Wasser aus den Haaren, das war alles. Aber ein ganzer Schwarm an Tröpfchen schien ihn zu umgeben, der Schwerkraft trotzend, in einem hohen Bogen über seinen ausgestreckten Armen.
Das Wasser funkelte und glitzerte in der Sonne so hell, dass es fast aussah, als hätte Daniel Flügel.“

Inhalt: 

Lucinda Price, genannt Luce, ist 17 Jahre alt und Schülerin eines Internats für kriminelle und schwer erziehbare Kinder. Was sie dort macht? Sie soll verantwortlich für den Tod eines Jungen sein, da sie sich durch eine Gedächtnislücke nicht mehr an die letzten Augenblicke mit ihm erinnert, aber die letzte ist, die mit ihm gesehen wurde. An diesem düsteren, ungepflegten Ort fühlt sie sich alles andere als wohl und total fehl am Platz.
Nur eine Sache oder eher eine Person gibt es, die für sie sofort heraussticht: Daniel Grigori. Der unglaublich gutaussehende, mysteriöse und total distanzierte Junge, von dem sie schwören könnte, ihn schon mal irgendwo getroffen zu haben, ihn zu kennen!  Doch Daniel behauptet felsenfest, er kenne sie nicht und wolle sie auch gar nicht erst kennen lernen. Und trotzdem ist er immer da, wenn Luce von Problemen überrollt zu werden droht. Selbst die Schatten – unerklärliche, angsteinflößende Wesen, die sie seit ihrer Kindheit verfolgen und nur Unheil mit sich zu bringen scheinen – scheint er beeinflussen zu können. Als Luce jedoch dahinter kommt, wie Daniel mit den Schatten zusammenhängt und wer er wirklich ist, kann sie das nicht mal wirklich verarbeiten, denn schon kurz darauf, gerät sie in übernatürliche Lebensgefahr…

Meine Meinung:

Das Buch hat mich wirklich in einen Zwiespalt gebracht, weshalb es auch so lange gebraucht hat, bis ich nun endlich dazu kam, es zu rezensieren. Aber beginnen wir erst mal mit dem Cover und damit mit dem Positiven. Das Cover ist düster, mystisch und erweckt auf jeden Fall Spannung. Außerdem sieht es sehr hübsch im Regal aus. Das Kleid und das Aussehen passen nur leider meiner Meinung nach nicht wirklich zu Luce, doch es macht sich natürlich auf jeden Fall gut. Ich empfehle beim Hardcover nicht den hinteren Klappentext zu lesen, sondern den Inneren, denn der hintere spoilert meiner Meinung nach eine gewisse Tatsache.
Die Story ist genau mein Fall. Ein romantischer Fantasyroman. mystisch und mit faszinierenden übernatürlichen Wesen (der Titel sagt ja schon welche): Engeln. Ich mochte die Story, da sie an einem eher ungewöhnlichen Ort spielt. Ein Internat für jugendliche Straftäter hatte ich bisher noch nicht als Storykulisse und es ist auf jeden Fall etwas neues und irgendwie ungewohnt, anders, aber spannend. Auch der romantische Teil hat mir gefallen, es ist ein Thema, das eigentlich total viel Liebe und Romantik verspricht und das mag ich ja wirklich sehr, wenn es gut umgesetzt ist. Mein Kritikpunkt an der Story war das Ende. Ich finde, es wird zum Ende hin irgendwie nicht so ganz stimmig. Es ist plötzlich so ‚Bohm!‘ mit den Fantasy-Aspekten und nicht mehr so ganz glaubwürdig gestaltet. Denn auch Fantasy-Bücher sollten auf Fantasy-Ebene zumindest eine bestimmte Glaubwürdigkeit behalten und mir kam es etwas überladen vor. Trotzdem mochte ich die Story eigentlich ganz gern.
Die Charaktere lassen mich zwiegespalten zurück. Luce wirkte auf mich oft manchmal etwas zu ängstlich, zu naiv. Sie passt gar nicht in ihr Umfeld und es ist ein Wunder, dass sie dort nicht durchgehend völlig fertig gemacht wird. Ich hätte mir etwas mehr Pfeffer und Temperament gewünscht, weil sie einfach etwas platt wirkt. Andererseits passt das nette Mädchen Image ja auch zu ihr. Daniel ist da schon etwas besser. Er ist geheimnisvoll, aber eben nicht nur und hat mehr Charakter. Man kann sein distanziertes Verhalten nachvollziehen, wenn man die Hintergründe kennt, und es wirkt auch nicht zu übertrieben. Er ist eben der typische geheimnisvolle Romanheld.
Interessant fand ich ja Cam. Den Bad Boy. Man weiß sofort, der Typ ist nicht ganz koscher, aber er ist spannend, hat Charakter und das macht ihn für mich zu einem wirklich spannenden Teil des Buches. Allgemein fand ich die Nebencharaktere fast besser. Sie waren wirklich spannend und unterschiedlich, was noch mal Spannung mit rein bringt.
Mein größtes Problem war der Schreibstil. Zwar ließ sich das im Sie-Erzähler geschriebene Buch flüssig lesen, doch der Schreibstil passte mir einfach nicht. Das Buch handelt von Romantik, besonderer Liebe und mysteriösen Engeln. Der Schreibstil kam mir dafür einfach nicht emotional genug rüber. Ich konnte mich emotional somit nicht wirklich damit in Verbindung setzen, da die von Luce übermittelten Emotionen manchmal einfach zu flach und zu Ich-bezogen dargestellt werden.
Alles in allem fand ich es ziemlich schwer, dieses Buch zu bewerten, da ich einige Kritikpunkte hatte, aber das Buch eben auch nicht schlecht fand, weil die Story eben doch ganz spannend ist und ich ganz gerne den nächsten Teil lesen würde, auch wenn ich nicht begeistert war (weshalb der nächste Teil wohl noch eine ganze Weile warten wird). Da 2 1/2 mir dafür einfach zu wenig ist, gibt es noch die ganz knappen 3 Sterne. Ich kann das Buch nur in Teilen weiterempfehlen, denn vor allem beim Schreibstil hat natürlich jeder seine eigene Meinung und da jeder für sich entscheiden muss, ob meine genannten Kritikpunkte für sie oder ihn auch zutreffen.

2 Gedanken zu “Engelsnacht – Lauren Kate

  1. Hi,
    wirkliche tolle Rezension, ich bin auch absolut deiner Meinung. Mir gefallen starke, temperamentvolle Protagonisten auch viel viel besser. Ich muss sogar sagen, dass ich es zwischendrin beinahe langweilig fand, weil ich irgendwie keine emotionale Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte.
    Lg, Julia

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